Die Heimat der Kartoffel ist Südamerika, vonwo sie schon im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde; aber erst 200 Jahre später hat sie sich bei uns eingebürgert und bildet jetzt ein bedeutendes Volksnahrungsmittel.
Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen; nur die Wurzelknollen sind essbar, Kraut und Samen sind giftig und deshalb auch nicht als Viefutter zu verwenden.
Die Kartoffel besteht zu 3/4 aus Wasser, enthält etwa20% Stärkemehl, 1-2% Eiweiß, wenig Zucker und Salze und fast kein Fett. Aus dieser Zusammensetztung sieht man, daß vorwiegende Kartoffelkost, wie man sie leider in vielen armen Gegenden findet, ungesund ist; in Verbindung mit fett-und eiweißreichen Nahrungsmitteln dagegen bildet die Kartoffel eine vorzügliche Ergänzung unseres Speisezettels, denn sie ist schmackhaft, läßt sich rasch auf die mannigfachste Art zubereiten.
Bei der Zubereitung ist zu beachten, daß man gleiche Kartoffeln in Größe und Art aussucht; man muß sie rein waschen, dünn schälen, geschälte Kartoffeln bis zum Gebrauch in frisches Wasser legen und stehts mit kaltem Wasser aufsetzen.
Den Wintervorrat kauft man im Oktober, nachdem man vorher eine Kochprobe gemacht hat. Gute Kartoffeln dürfen keine tiefen Keimstellen, keine Narben haben und nicht schwammig sein. Man bewahre die Kartoffeln in trockenen, luftigen, nicht zu hellen Kellern in offenen Kisten oder auf Brettern auf. Man muß sie öfters umschaufeln und bei großer Kälte zudecken. Die sich im Frühjahr bildenden Keime entfernt man erst vor dem Kochen.