Vor ein paar Jahren habe ich mal ein paar Bärlauchzwiebelchen an eine feuchte, schattige Stelle in den Garten gesetzt. Da gefällt es ihnen so gut, daß sie sich kräftig vermehren. Nach der Blüte verwelken die Blätter und ziehen sich zurück, im Sommer ist von ihnen nichts mehr zu sehen. Aber auch viele Wälder hier am westlichen Bodensee sind voll mit Bärlauch. Die Kinder sagen, es riecht überall nach Bierwurst. Die Blätter- aber auch die Zwiebelchen und die Blüten riechen stark nach Knoblauch. Wer sich nicht sicher ist, ob er Maiglöckchenblätter oder Bärlauch gesammelt hat, braucht nur daran zu riechen. Die Maiglöckchen kommen auch wesentlich später aus dem Boden, da fängt der Bärlauch schon an zu blühen. Die Blüten und die Zwiebeln des Bärlauchs kann man auch essen, sie schmecken wesenlich milder als die Blätter.
Mein Bärlauchpesto ist schnell gemacht und schmeckt jedem sehr gut, denn ich mache es in größeren Mengen und verschenke es gerne.
Mein Pesto wird mit gerösteten und gesalzenen Cashewkernen die ich nicht zu fein mahle und geriebenem Parmesan gemacht. Etwa 1/3 Bärlauch,1/3 Cashewkerne, 1/3 Parmesan. Es kann aber durchaus auch mehr Bärlauch sein. Die Blätter schneide ich mit dem Messer klein, mit dem Mixer geht es zwar schneller, aber der Geschmack leidet finde ich. Der Bärlauch wird mit den gemahlenen Nüssen und dem möglichst frisch geriebenen Parmesan meiner war aus der Tüte:-( vermengt. Nun so viel gutes Olivenöl dazugeben, bis es ein dickflüssiger Brei wird. Gewürze kommen in mein Pesto nicht. In kleinen Schraubgläsern hält sich das Bärlauchpesto wochenlang.
Meine erneute Bärlauchproduktion war aus 500g Bärlauch, 500g diesmal frisch geriebenem Parmesan und 300 g geösteten Cashewkernen – aufgefüllt mit 1 L gutem Olivenöl. Das ergab 10 Hippgläschen voll Bärlauchpesto. Mit Cashewkernen habe ich schon öfters Pesto gemacht, aber mit den gerösteten, die ich dieses mal verwendet habe, schmeckt das Pesto besonders gut.
Wir essen es zum Steak, zu Fisch, es kommt in die Salatsoße, es schmeckt sehr gut unterm Kartoffelbrei, zu Käse, aufs Brot, zu Pellkartoffeln oder zum Quark.
Bei Lamiacucina gibt es ein Rezept, das die Zubereitung von Bärlauchkapern beschreibt. Das heißt, die noch geschlossenen Blüten des Bärlauchs werden in Salz eingelegt und so konserviert. Ich habe es noch nicht ausprobiert, werde es aber tun. Hier der Link.
Die geschlossenen Blüten kann man natürlich auch frisch in den Salat streuen, oder wie ich es gerade gemacht habe in ein chinesisch angehauchtes Fleischgericht getreut. Schmeckt sehr gut – sieht aber gefährlich nach scharfen grünen Chillischoten aus 😉